Der landwirtschaftliche Betrieb
Qualität und Respekt für die Umwelt
Von der Landwirtschaft zum Tourismus
In der Vergangenheit basierte die Tignaler Wirtschaft, bevor sie sich auf den Tourismus konzentrierte, auf den landwirtschaftlichen Tätigkeiten. Dank der großen Energie, dem Scharfsinn und Unternehmergeist von Filippo Bettanini, erlebte der landwirtschaftliche Familienbetrieb in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts seine erfolgreichsten Jahre.
Damals war das Haus der Familie Bettanini das Zentrum eines großen und blühenden landwirtschaftlichen Betriebes, mit einer reichen und vielseitigen Produktion, die Mais, Weizen, Kartoffeln, Bohnen, Obst, Holz und Viehfutter für die Rinderzucht umfasste. Die Frauen kümmerten sich neben der Hauswirtschaft um die Seidenraupenzucht.
Im Winter lebte man von den Einnahmen des Verkaufs von Kohle und Brennholz, sowie vom Verkauf von Kastanienpfählen, die wegen ihrer Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit für die Nutzung in der Landwirtschaft und im Baugewerbe sehr beliebt waren.
Nach den Wintermonaten wartete man auf den Hochfrühling, die Jahreszeit in der dank der Blätter des Maulbeerbaumes die Seitenraupen aufgezogen werden konnten.
Anschließend sicherten die Obstbäume wie Birnen- Apfel- Aprikosen-Pfirsich- Kirsch- und Sauerkirschbäume, zusammen mit Weizen, Korn und Kartoffeln die Einnahmen. Vor dem Wintereintritt standen dann Nüsse und Kastanien zur Verfügung.
Für den Familiengebrauch wurde auch Wein und Olivenöl hergestellt. Aus dem Trester, dem Abfallprodukt der Trauben nach der Weinherstellung, begann man in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts mit der Grappa –Destillation, und in den 30iger Jahren erhielt der dort hergestellte Grappa, auf Rat des Dichters Gabriele d’Annunzio, den Namen Rugiada delle Alpi (Tau der Alpen).
Da die Straßen, die eigentlich nur aus Gebirgspfaden bestanden, schlecht zu befahren waren, wurden die schwereren und sperrigeren Produkte über eine Seilbahn zum Hafen von Tignale hinabgelassen und dort auf Kähne, die sie zu ihren Bestimmungsorten transportierten, geladen.
Nach der Einführung der mechanisierten Landwirtschaft in der Ebene wurde in der Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts die Landwirtschaft im Gebirge wirtschaftlich nicht mehr haltbar und es begann eine große Krisenzeit, die in Tignale in den 50ziger und 60ziger Jahren zu einem drastischen Rückgang der Landwirtschaft und zu einer hohen Auswanderungsquote führte.

Kleine Produktionen von hoher Qualität
Der heutige landwirtschaftliche Betrieb: Qualität und Umweltschutz

Der landwirtschaftliche Betrieb umfasst heute eine Fläche von 31,6 Hektar, von denen sich 97% innerhalb des Parks des oberen Gardasees in einem Sonderschutzgebiet befinden und besteht hauptsächlich aus Wiesen, Weiden und Wäldern.
Noch heute wie in den letzten 70 Jahren und vor allem nach der Globalisierung kann die Gebirgslandwirtschaft weder mit der großen mechanisierten Landwirtschaft der industrialisierten Länder noch mit der Landwirtschaft der Entwicklungsländer mit ihren billigen Arbeitskräften konkurrieren.
Als wir im Jahr 2006 die landwirtschaftliche Tätigkeit in Tignale wieder aufgenommen haben, beschlossen wir auf die Kombination von Landwirtschaft und Tourismus zu setzen, wobei wir es vorgezogen haben, uns auf kleine Mengen an landwirtschaftlichen Produkten höchster Qualität zu konzentrieren. Diese Produkte dienen dem Eigenverzehr innerhalb der Familie und unserer agrotouristischen Aktivität.
Unserer Philosophie war es schon immer, das wunderschöne Naturgebiet des Parks des oberen Gardasees, im dem sich auch unser Agrotourismus befindet, zu schützen. Aus diesem Grund haben wir uns auch für den biologischen Anbau entschieden. Damit schützen wir nicht nur unsere Umwelt, sondern können unseren Gästen auch gesunde und natürliche Produkte bieten.
All diese Produkte können, zusammen mit anderen Qualitätserzeugnissen unseres Gebietes, in unserem Restaurant unter dem Motto“ aus dem Garten direkt auf den Tisch“ genossen werden.
Zu diesen Produkten gehören:
Die Kartoffeln mit weißem und gelbem Fruchtfleisch, die von uns im Ortsteil Prabione, dessen Boden besonders gut für Kartoffeln geeignet ist, angebaut werden. Diese Kartoffeln, die von uns ab Juli nach Bedarf geerntet werden, können in unserem Restaurant als leckere Bratkartoffeln oder hausgemachte Gnocchi gekostet werden.
Der Mais, der bei uns zu Hause gemahlen wird und aus dem wir die für diese Gegend typische Polenta herstellen.
Das Obst: Äpfel, Birnen, Mandeln, Kastanien, Kirschen, Sauerkirschen, Holunder, Pflaumen und Aprikosen, die wir für unsere Marmeladen, Senffrüchte und zur Verfeinerung von einigen Gerichten und Nachspeisen benutzen.
Gemüse: verschiedene Salatsorten, Auberginen, Tomaten, Zucchini, Paprika, grüne Bohnen, Stangensellerie usw., angebaut in unserem kleinen Gemüsegarten in Prabione, der jeden Tag die Küche unseres Restaurants bereichert.
Der Honig millefiori und vor allem der Sommerhonig mit seinem charakteristischen Kastaniengeschmack, der hervorragend zu den würzigen Käsesorten unserer Gegend passt. Die Bienenstöcke, die sich bei uns nach ihrem natürlichen Zyklus entwickeln können, ohne dass wir den Schwarmtrieb der Bienen unterbinden, befinden sich in Gardola. Da dieser Ortsteil nach Süden ausgerichtet und auch windstiller als Prabione ist, bietet er diesen einzigartigen Insekten einen besseren Lebensraum.
Die Oliven, werden in einem kleinen, dem See gegenüber liegenden, Olivenhain angebaut. In der Ölmühle von Tignale werden die Oliven kalt gepresst und so entsteht unser Biologisches Natives Olivenöl, das wegen seiner „alle Sinne erweckenden“ Eigenschaften bei den Gästen unseres Restaurants besonders beliebt ist.
Die Trauben sind das einzige Produkt, das außerhalb des Parks des oberen Gardasees hergestellt wird. Nach der Krise der Gebirgslandwirtschaft der 60iger Jahre wurden alle Weinstöcke der Familie Bettanini entfernt. Heute haben wir die Aktivität der Weinproduktion wieder in unser Programm aufgenommen und uns aber für ein geeigneteres Gebiet entschieden: die Colline Moreniche des Weinbaugebietes Valtenesi. Der 10.000 m² große Weinberg befindet sich dort auf den Hügeln von Polpenazze, in einer für diesen Anbau optimalen Position. Aus diesen Trauben produzieren wir, dank der Zusammenarbeit mit unserem Freund Dario Ferrarini, der sie zu Wein verarbeitet, jedes Jahr guten biologischen Rot- und Roséwein mit einem sehr geringen Gehalt an zugefügten Sulfiten. Diese Weine begleiten die Gerichte unseres Restaurants.
Der Trester: das Nebenprodukt der Weinherstellung wird von uns jedes Jahr mit der traditionellen, schon seit 4 Generationen benutzten, Methode destilliert, um so den hochwertigen Grappa Rugiada delle Alpi herzustellen. Besuchen Sie die Seite der Grappa Brennerei.
Letztendlich gibt es bei uns auch die nicht zu den Lebensmitteln gehörenden Produkte:
Das Gras, das 3 Mal im Jahr gemäht und in Heu verwandelt wird, benutzen wir als Hauptfutter für die Kühe eines Freundes
Das Holz wird in Form von Pfählen für die Einzäunungen und im Winter als Brennholz für die Heizungen benutzt.